Schwingenachse überarbeiten / Spiel beheben
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Anderl
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 16:05 

Fortsetzung aus Ventilspieleinstellung:

In Folge die letzten Beiträge:

Für die Schwingenlager zu reparieren muß der Motor raus ?
Bei mir sind die nämlich auch ausgeschlagen. Gut daß ichs schonmal weiß.
Ich seh`s kommen, wir müssen doch mal einen Schrauberworkshop organisieren

Ach ja, sorry: Offtopic



bearbeitet von Andreas H am 02.08.2002 01:38

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Hallo Andreas

Also es gibt mehrere Varianten, wie ausgeschlagene Schwingenlager repariert werden können.

1. Man wartet so lange bis die nächstgrössere Übermass Schwingenachse reinpasst. :-( Diese Übermassachsen gibt es auch aus diesem Grund. Soviel ich weiss gibt es zwei weitere Grössen. Sind somit originale Ersatzteile.


2. Man reibt die Buchsen so weit auf, dass die nächstgrössere Übermassachse reinpasst. Hierzu wird aber Bronzematerial abgetragen. Dieses möchte ich auf keinen Fall in meinem Motor haben. Man könnte zwar die Reibahle (geht übrigens nur mit einer Verstellbaren Ahle, habe ich mittlerweile :-)) dick mit Fett einschmieren, dass die Partikel daran haften bleiben. Aber ob wirklich dabei alle drankleben, weiss man halt nie so genau und wird es auch nicht so schnell erfahren. Bei meiner Rennpantah habe ich übrigens genau das gemacht. Allerrdings war da der Motor demontiert und ich konnte entsprechend reiben, was das Zeug hält.


3. Man baut neue Schwingenlager (Buchsen) ein. Und genau das habe ich vor, da ich noch einen kompletten Satz, also Lager und Achse, in meinem Regal liegen hab. Diese müssen aber auch, nach dem Einbau, auf des entsprechende Mass aufgerieben werden.


4. Man baut neue Schwingenlager ein und zwar Nadellager. Dazu benötigt man aber eine hochwertigere, sprich gehärtete Schwingenachse. Ich habe schon von Leuten gehört, die das gemacht haben. Ob die Nadellager so einfach reinpassen, weiss ich noch nicht. Werde mich aber diesbezüglich mal mit einem Motoreninstandsetzer unterhalten, was es da für Möglichkeiten gibt. Wenn natürlich jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der sowas schon mal gemacht hat. Nur her mit den Erfahrungen.


Soweit der kleine Exkurs zu den Schwingenlagern. Und schon ist wieder ein Artikel für die Technikbase fertig. :-)


Ciao Stefan
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bearbeitet von Anderl am 02.08.2002 16:10
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Anderl
Pantah-Urgestein



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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 16:12 

Hallo Stefan,

ich weis jetzt nicht ohne nachzuschlagen, wo die Nadellager sitzen müßten.
Wenn das an den Wellenenden ist, könnte man ja einen Sitz drehen und Nadellager mit Innenringen reinbauen. Die Innenringe könnte man mit Loctite aufkleben (Schrumpfpassung und heiss machen, das geht nie nie wieder los, ausser man erwärmt das auf 200 Grad Celsius).

Hast Du einen Nadellagerkatalog ?

Ciao
Andreas
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Manxman
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 17:05 

Hi Andreas,
die Nadellager würden genau da sitzen, wo immo auch die Gleitlagerbuchsen sitzen, würde ich meinen.

Es könnte allerdings sein, das die Nadellager etwas mehr Raum zum Einbauen benötigen. Das könnte mit einer dünneren Achse (gehärtet sowieso) und den damit zusammenhängenden Buchsen für die Schwinge einhergehen, aber dies ist reine Vermutung.

Das der Motor demontiert werden muss bei der Aktion scheint mir aber sicher, Du mußt ja erstmal die alten Lagerbuchsen rauskloppen.

Beim Italo Shop Neuss gibt es Standard Achsen und 3 Übermasse (Std. 28,0 und ..,03 ,05 und ,10), dazu Lagerbuchsen, Simmering und Distanzringe. Nix von Nadellagern zu sehen.

Felix
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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 19:12 

Hallo

Also die Bronzebuchsen mit den Achsen sind Originalzubehör. Das mit den Nadellager ist eine Modifikation der originalen Lagerung und nicht käuflich zu erwerben. Da muss man sich selbst um alles kümmern. Also Nadellager raussuchen, Achsen bauen lassen etc.
Weiterhin denke ich mir, dass ein Nadellager mehr Raum benötigt. Also muss der Lagersitz bearbeitet werden, denn eine dünnere Achse wollte ich eigentlich nicht einbauen.

Aber dies war ja eigentlich nur so eine Idee. Wahrscheinlich werde ich wieder die Originallösung verbauen, da ich sie ja eh schon zu Hause liegen habe. Das hält dann wieder für ca. 50.000KM oder mehr. Und dann kommt halt wieder eine Übermassachse rein. Und nochmal 50.000KM. Was will ich mehr. Hält dann wahrscheinlich ein Leben lang. :-)

Ciao Stefan

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Anderl
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 19:31 

Mal davon abgesehen, daß alles reinpassen müßte und die Achse dann auch nicht zu dünn wäre. Wie ist das denn mit der Schmierung. Die Achse wird doch vom Ölkreislauf mitgeschmiert. Besteht da keine Gefahr, daß man Bohrungen zustopfen würde ?
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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 21:21 

Hallo

Nein, besteht keine Gefahr. Denn die Schmierung erfolgt nur über den Ölnebel und sonstiges Ölgepansche. Soviel ich mich erinnere, sind in den Buchsen keine Löcher vorhanden.

Ich hätte da eher die Befürchtung, dass die Schmierung, für ein Nadellager, nicht ausreicht.

Ciao Stefan

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Andreas Kundke
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 21:46 

Hallo Andreas,
hast ja mit dem Stefan ganzschön gefachsimpelt. Also Bei meiner Pantah war das Schwingenlager auch schon mal defekt. Hatte ziemlich Luft. Ich hatte eine Achse mit 0,03mm Übermaß und die hat nicht reingepaßt. Die alte Achse war sehr stark eingelaufen (zwischen 30-50µm). Ich bin dann auf meiner Fahrt in den Sommerurlaub in Varese vorbeigefahren und hb mir bei MotoMorofino Moro eine neue im Orginalmaß gekauft. Am Fährhaffen von Livorno habe ich das Teil dann mit Bordmitteln getauscht.
Das Spiel war weg und ist es auch heute noch (nach ca.8 Jahren und gut 40Tkm).
Was ich damit sagen will:
Bau deine Achse aus, prüfe wie stark der Verschleiß ist und wenn Du wie ich Glück hast reicht eine neue Achse im Orginalmaß.
Die Sache ist dann in 30 Minuten erledigt.

Gruß Andreas


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Manxman
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BeitragGeschrieben: 02.08.2002 21:55 

Hi Andreas K.,
da bei mir auch Spiel zu spüren ist, interessiert mich die Sache auch!
Was für eine Adresse in Varese ist das? Welches Varese, bei Mailand?
Gib doch mal die Adresse durch, falls möglich.
Sind die günstiger als hier? (Beim Italo Shop In Neuss 73 DM für Original, 65 DM für Übermass.)
Ciao
Felix


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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 03.08.2002 19:50 

Hallo

Also der Moro ist mitten in Varese. Mittlerweile haben die auch eine Webseite (http://www.moromotoricambi.it/). Und man kann bei denen direkt bestellen. Habe ich schon vor Jahren per Fax gemacht. Allerdings sollte man sich das Zeug nicht per Luftfracht schicken lassen => kostet richtig Geld. Damals hatte ich es meistens bei denen abgeholt oder zum Maurizio (http://www.pompone.com) schicken lassen und es dann bei ihm abgeholt. Wenn jemand etwas braucht, ich bin in der ersten Septemberwoche mal wieder beim Maurizio, und da könnte ich zumindest Kleinkram mitnehmen.

@Andreas: Wenn Du eine Originalachse eingebaut hast, würde das ja heissen, dass die Buchsen überhaupt nicht darunter leiden und das kann ich mir nicht vorstellen. Im Winter werde ich mal meine Buchsen vermessen, bevor ich sie ausbaue.

Ciao Stefan

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Anderl
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BeitragGeschrieben: 05.08.2002 22:57 

Mamma Mia, gibt`s bei uns mittlerweile Leute die Andreas heissen. So ein schöner Name aber auch

Mal davon abgesehen, daß ich moment keine Zeit habe, würds mich ja schonmal interessieren, wie sich das bei meinem Schwingenspiel verhält.

Wenn das mit den Originalachsen halten würde wärs ja optimal. Bis ich auf der Pantah weitere 40tkm drauf hätte, bin ich alt und grau.

Ich bin ja nun weder Metallbauer noch ein Konstrukteur, aber vom Gefühl her würde ich auch sagen, daß die Messingbuchsen vor der Achse verschleissen müsste.

Egal, spätestens im Winter werde ich sehen wies bei mir ist (Stefan, fährst Du im Winter auch nochmal nach Italien )

Zu den Nadellagern nochmal. Ein Wälzlager soll mit max. 1/3 Fett befüllt sein. Das aber bei der zugelassenen Belastung. Was eine Schwinge so fabriziert würde ich ja fast noch unter statischer Belastung betrachten. Im Grunde. Wenn dann ein bissl Öl(nebel) noch vom Motor kommen würde, würde das reichen oder es würden sogar abgedichtete Lager reinpassen. Allerdings gibts die bei Nadellagern selten. Jedoch gibts für Nadellager extra Simmerringe (heissen bei INA G-Ringe). Wenn man dann in das Lager ein Standfestes Fett reinmachen würde, wäre das auf Dauer erstmal geschmiert.

Ciao
Andreas (H)

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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 06.08.2002 13:28 

Hallo Andreas H.

Ist ja kein Problem mit der Schwingenachse. Notfalls können wir ja mal mit meiner neuen Achse versuchen, ob es bei Dir dann hinhaut.

Weiterhin würde ich empfehlen, dass Du Dir eine Übermassachse besorgst. Vielleicht passt die direkt rein. Wobei ich das auch bezweifle, denn die Buchsen werden auf jeden Fall mit der Zeit oval. Aber wie ich schon sagte, im Winter kann ich mehr dazu sagen.

Allerdings werde ich im Winter nicht nach Italien fahren. Das hatten wir früher öfters gemacht, als ein Kumpel noch nebenbei ein kleines Moppedgewerbe angemeldet hatte. Sind da dann auf alle möglichen Teilemärkte rumgehüpft, auf der Suche nach brauchbaren Moppeds.

Ciao Stefan

PS: Nadellager hab ich erst mal wieder abgehakt. Vielleicht kümmere ich mich mal wieder in ein paar jahren drum. :-)

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Manxman
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BeitragGeschrieben: 07.08.2002 00:40 

Andreas,
mir scheint, Du hast auch ein wenig mit Schmierung zu tun.. ich auch!! Das Fett was Du meinst sollte u.U. dann resistent gegen Motoröl sein ??? Zufällig produziert die Firma, für die ich arbeite solche Fette und zufällig ist das ein italienisches Unternehmen. Soll heissen, ich bin öfters beruflich in "Bella Italia", speziell in Mailand, so auch im Moment!
Könnte also durchaus in Varese vorbeischauen, wenn es sich einrichten lässt. Sonstige Teilemärkte hab ich noch nicht besucht, das wär aber mal ne Massnahme...
Ich hab aber immer noch keine Ahnung, ob der Kauf einer Achse hier in Italien so viel bringt? Finanziell gesehen.
Für die Guzzi hatte ich mal bei nem xy Händler irgendwas gefragt, war aber kaum billiger als bei uns...
Ciao
Felix
(Falls ich es noch nicht gesagt habe: In Kastellaun hat Jens bei mir auch ein Lagerspiel festgestellt, ich werde mich dieser Problematik auch annehmen müssen, allerdings hab ich irgendwie noch keine Lust auf komplette Demontage... bei aller Schrauberwut)
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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 07.08.2002 08:50 

Hallo Pantahtisti

Die Zeiten, wo Neuteile in Italien preiswerter waren, sind leider vorbei. Vor ein paar Jahren hatten wir mal einen Preisvergleich zwischen MORO (Italien) incl. Pompone-Rabatt und unserem Localdealer gemacht. Da war kaum noch ein Unterschied festzustellen, zumindest zu wenig, um deswegen die Sachen in Italien zu kaufen.

Und nun, seit Einführung des Euro, dürfte da überhaupt kein Unterschied mehr sein.

Aber das Suchen auf Teilemärkte könnte weiterhin von Erfolg gekrönt sein. Z.B. habe ich meine Alazzurra (Rennpantah) auf einem Teilemarkt in Mailand gekauft. Allerdings waren da im Vorfeld schon Verhandlungen zwischen Verkäufer und meinem Kumpel, welcher sie zuerst haben wollte. Zu den Teilemärkte in IT, es wäre da wichtig , wenn man jemand dabei hätte, der der Landessprache mächtig ist. Da verhandelt es sich leichter.

Ciao Stefan

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DucOldie
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BeitragGeschrieben: 07.08.2002 19:55 

Ciao Pantahtisti

io parlare italiano un poco.

Hatte vor Jahren mal einen Italienisch - Kurs für Anfänger.

Bei meinen Marktbesuchen in Mailand kann ich mich, nach überwinden der Blamierungsangst, mit Händen und Füssen verständigen.

Leider harpert es im Moment noch mit den fachspezifischen Motorradausdrücken, wird aber jedes Mal besser.

Meistens ist aber auf diesen Märkten ein munteres Durcheinander und man muss sehr viel Zeit und Geduld mitbringen, um die benötigten Teile auch zu finden.

@Steppi-916

Leider sind auch mt dem Euro noch Unterschiede bei den Preisen in Deutschland, Österreich, Italien, ... etc. Marktgerechte Preise nennt man das. Sicherlich sind die Preisunterschiede nicht mehr so gross, wie vor dem Euro, da muss ich Dir Recht geben.

cu
DucOldie
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Anderl
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BeitragGeschrieben: 07.08.2002 22:29 

hmm. einen italienisch sprechendes IG-Mitglied ist natürlich genau das was die IG braucht.

Felix kann das ja wohl schon. Ich bin für Felix. Gegenstimmen ? .......
Keine, ok.

Zudem: wer hessisch babble kann, für den ist das bischen Italienisch doch nix, oder ?

Aber ja, Felix, stimmt sogar auffallend, das mit dem Öl und dem Fett. Da muß man sogar sehr genau aufpassen, auch bei verschiedenen Fetten zueinander. Ich meine aber, dass man in dem Falle am besten ein nach aussen mit einem G-Ring abgedichtetes Lager reinpassen muß, daß dann ohne Fett, sondern nur mit Motoröl geschmiert wird. Dann passiert auch nix.

Nun aber, das ganze Gefasel mit meinen Nadellagern. Wer weiß obs wirklich geht.

Also: wer hat die Teile irgendwo zu Hause auseinandergebaut liegen und kann mir mal sagen, welche Einbaumaße das Lager bräuchte, bzw. die Maße der Bronzebüchsen wäre auch interessant (innen x aussen x breite).

Ich werde dann mal den Nadellagerkatalog wälzen.

Ciao
Andreas


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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 08.08.2002 08:32 

Hallo Andreas H.

Vielleicht habe ich heute abend noch etwas Zeit und vor allen Dingen muss ich auch daran denken und da kann ich die originalen Hülsen mal messen.


Ciao Stefan

PS:
Nur zur Info, meine Werkstatt liegt etwa 20KM von meinem Wohnort entfernt.

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Steppi-916
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BeitragGeschrieben: 08.08.2002 22:02 

Hallo Pantahtisti

Also ich habe jetzt die originalen Buchsen vor mir liegen. Die Masse sind:

Aussendurchmesser: 33,6 mm
Innendurchmesser: 28,0 mm
Länge: 26,8 mm

Die Achse hat einen Aussendurchmesser von 28mm und die Buchse passt somit gerade so drauf. Ich denke mir, dass sie sich noch ein wenig verformt, wenn die Buchse eingebaut wird.

Ciao Stefan


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bambam
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BeitragGeschrieben: 14.08.2002 11:08 

Hallo,
Ich bin zwar ganz neu im Pantah Forum, aber vielleicht kann ich in Zukunft den einen oder anderen Interessanten Beitrag liefern.
Das mit den Nadellagern als Schwingenlagerung bereitet mir schon seit Jahren Kopfzerbrechen.
Wälzlager sind halt eine optimale Schwingenlagerung da sie sehr leichtgängig sind.
Ein grundsätzliches Problem ist, daß es keine Standart-Nadellager mit einem Außendurchmesser von 33,6 mm gibt.
Man könnte sich aber überlegen ob man nicht ein Nadellager ohne Innenring nimmt und den Außenring auf den passenden Außendurchmesser schleifen lässt.
(Ein Außenring ist ja unbedingt notwendig, sonst würden die Nadeln direkt in der Aluminiumbohrung des Kurbelgehäuses "laufen")
Allerdings ist das mit dem Schleifen des Außenrings nicht so einfach, da man so ein Nadellager nicht so ohne weiteres in die Werkzeugmaschine spannen lässt, da der Nadelkranz nicht demontierbar ist.
Auch die feinen Späne die beim Schleifen zwangsweise anfallen können zum Problem werden, sofern diese nicht ordentlich ausgewaschen werden oder werden können.
Eine Abdichtung des Nadellagers zu Motor/Getrieberaum ist meiner Ansicht unbedingt nötig.
Ein Nadellager hat ja grundsätzlich eine geringere statische und dynamische Tragzahl (entscheidend für die Belastung des Lagers) als ein Gleitlager.
Durch die Biegebelastung durch die Schwingenachse im elastischen Bereich werden die Nadel an den Enden am stärksten belastet und können im Extremfall sogar brechen. (So wie es bei den nadelgelagerten Pleuellagern an den Königswellen-Duc's immer vorkam). Die Abdichtung soll zuminderst verhindern, daß die Teile in den Motor/Getrieberaum kommen.
Nachteil: die Nadellager müssen gefettet werden und dazu muß, durch das Nichtvorhandensein eines Schmiernippels, die Schwingenachse ausgebaut werden.
So, welche Möglichkeiten gibt es noch?
Ein Lager-Innendurchmesser von 28 mm ist wegen der Klemmung der Schwingenachse in der Schwinge zwangsweise nötig.
Man nimmt einen Nadellagerkranz mit einem Innendurchmesser von 28 mm und einem Außendurchmesser von max. 32 mm (mehr dazu später).
Nun fertigt am einen Außenring mit den passenden Durchmessern und einem Bund mit einem radialem Einstich von innen. Dieser soll als eine Art Labyrinthdichtung fungieren.
Ein kleiner Spalt zwischen Welle und Bund (etwa 0,1-0,2 mm sprich Bunddurchmesser 28,2 bzw. 28,4 mm) müßte für die "Ölnebelschmierung" durch das Motoröl genügen.
Damit der Nadellagerkäfig nicht nach "außen" rutschen kann muß man nur noch eine dünnwandige "Anlaufscheibe" machen.

Relativ aufwendig das ganze. Aber wenn's funktioniert.

Aber jetzt kommen erst die großen Hämmer.
- Ich habe bis jetzt noch keinen Nadellagerkäfig mit einem max. Außendurchmesser von 32 mm gefunden (Der kleinste ist 33 mm, dadurch würde der Außenring zu dünn - Gehäuse ausspindel? Keine Chance - Wandstärke zu gering)
- Durch die "Anlaufscheibe" ist der Originale Radialwellendichtring mit ø28xø38x7 nicht mehr zu verwenden. Einen mit einer Breite von 6 mm gibt es meines Wissens nicht.
- Die Montage der ganzen Geschichte ist auch problematisch. Entweder der Außendurchmesser hat ein max. Übermaß von 0,02 mm gegenüber der Gehäusebohrung oder man klebt das ganze mit einem hochtemperaturbeständigem Konstruktionskleber (z.B. von Loctide) ein. Dazu muß allerdings ein Spaltmaß von 0,1 bis 0,2 mm eingehalten werden.
Wenn die Außenringe jetzt beim Einkleben durch den Spalt ungünstig verrutschen wird der Radialwellendichtring seiner Aufgabe kaum mehr gerecht werden können. Von Fluchtungsfehlern mal ganz abgesehen ( Belastungen an den Nadelenden).

Was könnte man noch machen?
Noch eine Bund an den Außenring zur Aufnahme eines sog. G-Ring's (ob es passende gibt weis ich allerdings nicht).
So und wer jetzt selbst keine Außen/Innenrundschleifmaschine zu Hause hat oder den berühmten Bekannten mit einer solchen wird alt aussehen.
Ich schätze mal, daß das Herstellen zweier solcher Außenringen mit Bund vorne und hinten plus Labyrinthdichtung und Zentrierdornen (zur Montage) sowie Nadellager und G-Ringen offiziell (Einzelfertigung) etwa 300 bis 400 EURO kostet.

Ganz schön happig!!!

Das Gleitlager doch die bessere Alternative?

Was meiner Meinung beim Gleitlager noch wichtig ist:
- Gutes Material verwenden
- Die Schmiernut nicht vergessen
- Montage der Lager zusammen mit der Schwingenwelle und zwei Einpresshülsen (Fluchtungsfehler)
- Einen Radialwellendichtring mit zusätzlicher Dichtlippe (Staubschutz) und komplett kunststoffummantelt (z.B. 290-28x38x7 BASL)
Wer wirklich gut machen will verwendet noch eine nitrierte Schwingenwelle (erheblich besser als dieses hartverchromte Serienzeug's)

Tja, ist ein wenig länger geworden. Aber wie am Anfang erwähnt: "Das mit den Nadellagern als Schwingenlagerung bereitet mir schon seit Jahren Kopfzerbrechen"

Wie denkt Ihr darüber?


Gruß

Robert

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Anderl
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BeitragGeschrieben: 15.08.2002 00:11 

Hallo Robert,

tja, das sind Gedanken. Booaah eijjh

Da haben wir mit Dir ja wohl einen echten Maschinenbauer erwischt.

Das mit dem schleifen des Außenringes halte ich auch für recht schwierig.

In solchen Fällen habe ich immer mal versucht kleinere Außendurchmesser herzunehmen und dann eine Hülse zu drehen und einzusetzen. Dummerweise habe ich überhaupt keinen Nadellagerkatalog zur Hand um mal nachschauen zu können.
Das mit den Simmerringen oder G-Ringen ist das wesentlich kleinere Problem. Da wären zum einkleben die B1SL (ohne Aussengummierung) sogar noch besser. Und zur Not könnte man einen fertigen lassen (http://www.sealjet.de/), was aber auch nicht ganz billig ist.

Kritisch halte ich, den Nadelkranz als fixe Größe in die Kostruktion einzubeziehen. Durch technische Veränderungen, kann sich sowas über die Jahre mal verändern. Größere oder kleinere Nadeln, mehr oder weniger usw. Wenn sich das verändert, steht man da und kuckt dumm. Ist mir bei meinen Kunden früher schon so mit Zylinderrollenlagern ohne Innenring passiert, bei denen die Wälzkörper direkt auf der Welle liefen.

Aber nun hats mich doch gepackt. Ich muß mir mal einen INA-Katalog besorgen. Dann melde ich mich nochmal.

Ciao
Andreas

PS: ich bin mir sicher. Am Ende wirds doch das Gleitlager bleiben, aber jetzt est recht

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bambam
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BeitragGeschrieben: 16.08.2002 20:45 

Hallo Andreas,
Das mit dem Nadellagerkranz als fixe Größe in die Konstruktion einzubeziehen halte ich für unproblematisch. Die Maße der Kränze gibt es bei INA seit Jahren in unveränderter Form. Außendem würde ich mir bei so einer Konstruktion sowieso 1 bis 2 Nadellagerkränze auf Lager legen (sind ja auch nicht so teuer).
Hast Du beruflich was mit Wälzlager zutun?

Gruß Robert
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